KOLPINGSFAMILIE HACHEN


Unser Bildungskonzept


1. Stärkung des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls

Für das Kind ist es wichtig, dass der Erwachsene - also auch der Erzieher im Kindergarten - ihm Aufmerksamkeit und Zuwendung entgegenbringt. Nur so kann es Vertrauen zu sich selbst entwickeln und haben. Z.B. zu Beginn der Kindergartenzeit hilft die Erzieherin dem Kind beim Wasser eingießen, später wird das Kind ermuntert, dieses selbst zu tun. Wenn das dem
Kind gelingt, macht es folgende Erfahrung:

ICH kann etwas Neues.


2. Entwicklung sozialer Fähigkeiten

In jeder unserer Kindergartengruppe sind bis zu 25 Kinder verschiedener Altersstufen und unterschiedlicher Herkunft. Das bedeutet: das ebenso viele verschiedene Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Erwartungen, Erfahrungen und Fähigkeiten viele Stunden am Tag miteinander verbringen. So muss zum
Beispiel ein Kind, wenn es mit einem anderen Kind spielen möchte, auf dieses zuzugehen und es fragen. Das ist zunächst noch nicht für jedes Kind selbstverständlich. Hier wird die Erzieherin versuchen, ihm Hilfen zu geben, Kontakt aufzunehmen. Um sich in einer Kindergartengruppe zu recht zu
finden, muss das Kind folgende Fähigkeiten entwickeln: eigene Bedürfnisse äußern, Regeln akzeptieren und mit diesen umzugehen, Konflikte austragen und Kompromisse eingehen.


3. Förderung der Selbständigkeit

Ein wichtiges Ziel unserer Kindergartenarbeit ist es, die Selbständigkeit jedes einzelnen Kindes zu fördern, damit es immer fähiger wird, eigenverantwortlich zu handeln. Dieses ist ihm nur möglich, weil wir ihm Freiräume schaffen, in
denen das einzelne Kind die verschiedensten Fertigkeiten einüben kann. Für seine Entwicklung ist es wichtig, dem Kind seinen Spielraum zuzubilligen und das Selbständigkeitsstreben zu tolerieren.
Darüber hinaus sehen wir es als wichtig an, das Kind zum selbständigen Tun zu ermutigen, diese fortlaufende Entwicklung führt zur Selbständigkeit.
 „Hilf mir, mir selbst zu helfen.“ (M. Montessori)
Der regelmäßige Besuch des Kindergartens bedeutet für das Kind einen weiteren Schritt, den wir verständnisvoll unterstützen. Die so erreichte Selbständigkeit führt zu einer eigenen positiven Einschätzung und diese ist die beste Vorraussetzung für den Eintritt in die Schule. Eine Gruppe, in der Kinder verschiedenen Alters gemeinsam betreut werden, gibt einem Wettbewerbs- und Konkurrenzstreben, sowie Leistungsdruck und leistungsbezogenes Denken nur wenig Raum, es weicht dem besonderen Aspekt des gegenseitigen Helfens und
Unterstützens. Aus dieser Überzeugung heraus haben wir in unserem Kindergarten zwei altersgemischte Gruppen eingerichtet.


4. Entwicklung der Sprache

Sprache ist ein wichtiges Kommunikationsmittel und bietet die Grundlage zur sozialen Entwicklung. Durch Sprache kann ich Gefühle mitteilen, Wünsche und Bedürfnisse, mit Anderen in Kontakt treten, Erlebnisse und Erfahrungen austauschen, Konflikte lösen und Ziel orientiertes Handeln fördern.
Aus diesem Grund ist in unserem Kindergarten die Sprachförderung ein wesentlicher Aspekt der ganzheitlichen Förderung.
In unserer Einrichtung findet Sprachförderung statt durch:

• tägliche Dialoge mit den Kindern
• Fingerspiele
• Reime
• Lieder
• Bilderbücher, die auch für Kinder jederzeit zugänglich sind
• Märchen, Geschichten
• Rollenspiele
• Bewegungsspiele und Erzählkreise
 Sprachfördermaßnahme

Die Sprache ist eines der wichtigsten Mittel, um Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse zu äußern und Kontakte zu anderen zu knüpfen. Bei uns im Kindergarten legen wir großen Wert auf die Förderung der Sprache. Beim Betrachten von Bilderbüchern, Erzählen von Geschichten, beim Reimen und Fingerspielen und Singen von Liedern wird diese gefördert. Außerdem bei Gesprächen mit einzelnen Kindern und der gesamten Gruppe. Auch die Sprachbegleitung (z.B. bei Gesellschaftsspielen, Rollenspielen) und das eigene angemessene Sprachverhalten (z.B. in Konfliktsituationen) tragen wesentlich zu einer ganzheitlichen Sprachförderung bei.

Das Land NRW gewährt gemäß den Richtlinien über die Gewährung von Zuwendungen für Angebote zur Sprachförderung im Elementarbereich und Zuwendungen für Angebote zum Erwerb der deutschen Sprache bei Kindern. Die Maßnahmen richten sich an Kinder, die im Gebrauch der deutschen Sprache Unterstützung benötigen.
Nach Genehmigung durch das Jugendamt werden diese Sprachfördermaßnahmen in unserem Kindergarten durch eine externe Fachkraft stundenweise durchgeführt.


5. Die Erhöhung der Lernbereitschaft

Das Kindergartenkind ist sehr neugierig und hat Spaß am Entdecken von Neuem. Durch das freie und angeleitete Spiel im Kindergarten möchten wir dem Kind viele Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit der Umwelt bieten, so dass es lernt, Lebenszusammenhänge zu erkennen und zu durchschauen.
Unser Anliegen ist es, den Kindern Möglichkeiten anzubieten, vielfältige Erfahrungen zu machen, die von ihnen Mut und Aufgeschlossenheit fordern, sich auf unbekannte Situationen einzulassen.
Das gesunde Neugierdeverhalten und die Entdeckungsfreude eines jeden Kindes sind wichtige Voraussetzungen für einen späteren Lernerfolg. Wir arbeiten in unserem Kindergarten nach dem Prinzip des „Situationsorientierten Ansatzes“.


„Erzähle es mir und ich vergesse es.
Zeige es mir, und ich erinnere mich.
Lass es mich tun und ich behalte es.“
(Konfuzius)



6. Erweiterung der Umwelterfahrung

Die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen in der Entwicklungspsychologie und unsere eigenen Erfahrungen zeigen, dass Kleinkinder durch eigenes Tun ihre Umwelt am besten begreifen und kennen lernen. So ist es z. B. für uns wichtiger, mit Kindern gemeinsam zu erleben wie aus dem Samen, der ausgesät wurde, eine Pflanze wird, als wenn dieses
von den Kindern nur durch Bilder und Erklärungen kennen gelernt wird. Unser Kindergarten bietet den Kindern unterschiedliche Möglichkeiten der Umwelterfahrungen z. B. das Experimentieren mit Wasser und Sand, Walderlebnisse und verschiedene Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung.
Durch das bewusste Miterleben von alltäglichen Umweltsituationen lernt das Kind sich darin zurechtzufinden.


7. Stärkung der Sinneswahrnehmung durch Bewegung

Durch Bewegung machen Kinder Erfahrungen über sich selbst, sie lernen ihre Fähigkeiten kennen, lernen sich einzuschätzen und entwickeln so die Voraussetzungen für Selbstsicherheit und Selbstvertrauen. Sie lernen aber auch, mit anderen umzugehen, deren körperlichen Fähigkeiten zu akzeptieren, sich darauf einzustellen. Vor allem in den ersten Lebensjahren ist Bewegung ein
wichtiges Erfahrungsmittel, von dem es abhängt, in welcher Weise das Kind Eindrücke aus seiner Umwelt aufnimmt und verarbeitet. Lernen im frühen Kindesalter ist in erster Linie Erfahrungen zu sammeln durch Wahrnehmung und Bewegung. Erfahrungen durch Bewegung sind immer grundlegende Erfahrungen der Sinne. Durch die Sinne begegnet ein Kind den Lebewesen und Dingen, es kann sie sehen, hören, befühlen und anfassen, kann sie schmecken und riechen, sich an und mit ihnen bewegen. Kinder wollen ihre Umwelt mit allen Sinnen in sich
aufnehmen und auf sie einwirken, selbst tätig sein. Kinder, deren Spiel und Bewegungsbedürfnisse nicht erfüllt werden, weisen häufig nicht nur in ihrer körperlichen Entwicklung und ihrem Bewegungsverhalten Defizite auf, sondern auch in ihrer Sprachentwicklung, Konzentrationsfähigkeit oder Intelligenzentwicklung. Diesem wichtigen Bedürfnis nach Bewegung tragen wir in unserem Kindergarten auf verschiedenster Weise Rechnung.


8. Integration von behinderten und von Behinderung bedrohte Kinder

Gemeinsame Erziehung gibt jedem Kind die Möglichkeit zu lernen, emotional befriedigende Beziehungen zueinander aufzubauen, denn in dieser Lebensphase reagieren Kinder noch weitgehend unvoreingenommen und unbelastet auf das
Anderssein von Mitmenschen. Durch persönliche Wertschätzung, wechselseitige Anerkennung, gegenseitige Unterstützung und dem natürlichen Miteinander können behinderte und nicht behinderte Kinder voneinander lernen. Durch Erfahrungen positiver Beziehungen zu nicht behinderten Kindern werden behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder eher als bei getrennter Erziehung in die Lage versetzt, ein stabiles Selbstwertgefühl zu entwickeln, ihre Behinderung zu akzeptieren und sich in der Gruppe zu behaupten. Kinder mit größeren Entwicklungsverzögerungen, behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder nehmen wir nach Prüfung der Möglichkeiten in unsere Einrichtung auf.
Bei Anerkennung durch den Landschaftsverband steht uns hierfür eine zusätzliche pädagogische Fachkraft zur Verfügung.


9. Religiöse Erziehung

Religiöse Erziehung befähigt zum Leben, ermutigt zum Glauben und lädt zur Liebe ein.
In unserer katholischen Tageseinrichtung für Kinder sehen wir uns als Menschen, die von Gott geliebt und geachtet werden.  

Unsere christlichen Werte und Normen

Achtung                     -        Weltvertrauen
Hilfsbereitschaft         -        Glaube
Regel und Grenzen   -        Toleranz
Ehrlichkeit                  -        Akzeptanz
Rücksichtnahme        -        Freundlichkeit
Teilen können            -        Danken und Bitten

Unsere religiöse Erziehung orientiert sich an den Festen des kirchlichen Jahreskreises, durch Beobachtungen der Kinder und an Begebenheiten.
In der Gemeinschaft wollen wir den Kindern erfahrbar machen, dass unsere Welt von Gott geschaffen ist.
Durch regelmäßige Gottesdienste, Andachten und Feiern, die mit Kindern, Eltern, dem Pfarrer und der Gemeinde gestaltet werden, wollen wir das Verständnis und die Neugier für den Glauben wecken.
Selbstverständlich finden bei uns alle Kinder ihren Platz, auch Kinder anderer Konfessionen und Religionsgemeinschaften.

Ein besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit  ist  es, das Gemeinschaftsgefühl zu wecken und zu stärken. Hierzu integrieren wir in unseren Kindergartenalltag:
Gebete, Gedichte, Geschichten, Lieder, Rollenspiele, Legearbeiten und vieles mehr.

                                   „Ich glaube an die Sonne,
                                   auch wenn sie nicht scheint.
                                   Ich glaube an die Liebe,
                                   auch wenn ich sie nicht spüre.
                                   Ich glaube an Gott,
                                   auch wenn ich ihn nicht sehe“


10. Beobachtetes Wahrnehmen und Themenfindung situationsorientiert

Die Erzieherinnen beobachten regelmäßig das Geschehen in der Kindergartengruppe. Stellen sie dabei fest, dass ein bestimmtes Thema immer wieder Gesprächsstoff bei den Kindern ist, z. B. der Bau eines Hauses, junge Haustiere, Veränderungen in der Familie usw., dann wird in der Teambesprechung darüber gesprochen und der Ist -Zustand festgestellt. Nun werden verschiedene Aktivitäten zu diesem Thema zusammengetragen (Situationsorientierter Ansatz).
Aus dieser Stoffsammlung entwickelt jede Gruppe seinen speziellen Angebotsplan, wobei die Erzieherinnen darauf achten, dass die Kinder eine ganzheitliche Förderung erfahren. Eine andere Möglichkeit ist die Themenfindung über aktuelle Ereignisse, Feste oder Themen die von den Erzieherinnen hineingebracht werden (z. B. Farben und Formen, oder Natur und
Schöpfung).


11. Bildungsdokumentation

Seit dem Kindergartenjahr 2004/2005 wird in unserem Kindergarten für alle Kinder, deren Eltern ihr Einverständnis dazu erklären, eine Bildungsdokumentation erstellt.
Wir haben für unseren Kindergarten eine eigene Bildungsdokumentation entwickelt.
Im Laufe des Jahres sammeln wir Beobachtungen, Fotos, Bilder, u.v.m. gemeinsam mit den Kindern.
Einmal im Jahr verschriftlichen wir diese dann für jedes Kind.  
Dabei sind uns vier Oberbegriffe wichtig, die das Kind widerspiegeln!

Das mache ich gerne
Ich kann was
Ich gehöre dazu
Das will ich noch schaffen

Des Weiteren haben wir z.B. eine Seite „Das bin ich“, in welcher sich das Kind selber malt und einen Kinderfragebogen, den die Kinder dann beantworten.
Ebenfalls heften wir Lieder, Gedichte Gebete für die Kinder mit ab.
Besondere Aktionen werden kurz kommentiert und mit den passenden Fotos ergänzt.

Die Eltern haben jederzeit die Möglichkeit diese Bildungsdokumentationsmappen einzusehen.
Sie wird den Eltern nach Entwicklungsgesprächen zur Ansicht mitgegeben, so dass diese auch die Möglichkeit haben einige Dinge für und/oder über  ihr Kind zu schreiben.
Am Ende der Kindergartenzeit bekommen die Eltern die Bildungsdokumentation dann endgültig ausgehändigt.

Die Eltern entscheiden selber, ob sie die Bildungsdokumentation an Dritte weitergeben möchten.


12. Intensive Vorbereitung auf die Schule

Die gesamte Kindergartenzeit ist eine wichtige Vorbreitungszeit auf die Schule.
Aber insbesondere das letzte Jahr im Kindergarten ist für die Kinder ein wichtiges Jahr. Der Schulkindertreff ermöglicht den Kindern das Gemeinschaftsgefühl der zukünftigen Schulanfänger zu fördern und zu stärken. Des Weiteren haben die Kinder hier die Möglichkeiten ihr Sachwissen und ihre Sachkompetenzen praktisch und situationsnah zu erfahren und zu erweitern. Der Schulkindertreff findet regelmäßig, mindestens einmal in der Woche statt.
Jedes Jahr beginnt diese Aktion damit, dass jedes Kind sich ein eigenes T-Shirt gestaltet. Diese tragen die Kinder dann bei weiteren Aktionen und Ausflügen, wie z.B.:
 Besichtigung der Polizeiwache
 Besuch der Polizei
 Besichtigung des Feuerwehrhauses
 Besuch der Feuerwehr
 Besichtigung eines Krankenhauses
 Besichtigung und Führung durch die Kirche
 Besuch der Pfarrbücherei
 Besuche verschiedenster Institutionen und Geschäften, wie z.B.: Bäcker, Eisdiele, Zahnarzt, Hebamme, DLRG-Langscheid, Schäferhundeverein OG Arnsberg, Friseur, u.v.m
 Verschiedenste Aktionen im Kindergarten, wie z.B.: Kerzen ziehen und gießen, meditative Nachmittage, Gips-Masken erstellen, backen, basteln, u.v.m.
 Erstellen einer eigenen Faltgeschichte
 Spielschwimmen im Schwimmbad in Hachen
 Treffen mit den ehemaligen Schulkindern
 Müllpiraten
 Und vieles, vieles mehr!!!



WIR FREUEN UNS AUF IHREN UND EUREN BESUCH!!!